Die leichte Hand

Der Verfeinerung der Zügelhilfen sollte mit besondere Sorgfalt unterrichtet werden. Sie ermöglicht eine Zwiesprache zwischen dem empfindsamen Pferdemaul und den gefühlvollen Händen der Reiter/-in.

"Wir können intelligenter mit unseren Händen mit dem Pferdemaul kommunizieren, als sie nur hinzustellen und Ausbinder zu spielen und warten bis das Pferd mürbe ist und schließlich aufgibt vor Schmerzen. Wir sollten uns fragen, warum brauchen wir das ganze Zubehör von Ausbindern und die neusten Gebisse? Eine wissende, intelligente Hand kann dem Pferd die Beweglichkeit des Unterkiefers und die richtige Kopfhaltung vermitteln. Die Hand muss das Maul besänftigen, sie dient dazu das Pferdemaul zu lösen, damit das Pferd den Fremdkörper Gebiss annimmt und dahin kommt, mit ihm zu spielen, statt ihn zu fürchten."

Eine starre oder sogar rückwärts wirkende Hand übt durch das Gebiss auf die Zunge Druck aus. Diese ist stark durchblutet, von Nerven durchzogen und äußerste empfindlich. Jeder weiß, wie es schmerzt, wenn man sich auf die Zunge beißt. Instinktiv versucht das Pferd, verursachten Schmerzen mit allen Mitteln zu entgehen.

Oft kommt es zu Verspannungen und Blockaden des Unterkiefers, Halses und Genicks. Wir aber brauchen in erster Linie Entspannung zum gesunden Reiten. Damit sich die Muskulatur gut entwickeln kann. Nur ein losgelassenes Pferd, hat keine Anlehnungsprobleme. Es schwinkt im Rücken, wölbt den Hals, traut sich konstant an die Reiterhand heranzutreten, so dass zwischen Pferdemaul und Hand eine leichte Verbindung erhalten bleibt. Dabei ist die Stirn-Nasenlinie leicht vor der Senkrechten! Wenn alle Vorraussetzungen erfüllt sind, entsteht die angestrebte Leichtigkeit und das Pferd trägt sich selbst.